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1945-1990

In Zschepen wurde 1946 die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) ins Leben gerufen. Sie betrieb bis 1949 die Brennerei des ehemaligen Rittergutes, die Stellmacherei und eine Dreschmaschine. Es wurden sogenannte Druschgemeinschaften, zu der jeweils vier Bauern gehörten, gebildet. Das Dreschen erfolgte hauptsächlich in der Nacht, da die Energieversorgung am Tage nicht ausreichte und allgemein sehr schlecht war. Generell musste gleich nach der Ernte gedroschen werden, um das auferlegte Ablieferungssoll zu erfüllen.

Im Jahr 1949 wurden die Maschinen von der neu gebildeten Maschinen-Ausleih-Station (MAS) übernommen. Von der MAS konnten sich die Bauern Maschinen ausleihen.

Am 8. Mai 1945 unterschrieb die deutsche Heeresführung die bedingungslose Kapitulation. Damit endete der 2. Weltkrieg. Bereits wenige Tage später, am 18. Mai 1945 wurden von den Einwohneren unserer Orte die Bürger Gustav Schottke für Selben und in Zschepen Kurt Rohne als Bürgermeister vorgeschlagen und von der US-Kommandantur in Delitzsch bestätigt. Sie traten ein schweres Erbe an. Es fehlte am Notwendigsten: Lebensmittel, Brennstoffe, Kleidung. Energieabschaltungen waren an der Tagesordnung. Die vorrangigsten Maßnahmen waren die Sicherung der Ernte und die Unterbringung der Umsiedler. In jedem Haus wohnte mindestens eine Flüchtlingsfamilie.Ab September 1945 war die Schule wieder geöffnet und im September 1946 wurde die Schulspeisung eingeführt Im Frühjahr 1946 erfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone die Zwangsvereinigung der KPD mit der SPD zur SED. Alte Parteimitglieder, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, traten aus ihren Parteien aus. In den Industriebetrieben begann die Demontage der von den Bomben verschonten Anlagen. Als Reparationsleistungen wurden Apparate und Maschinen, selbst die Gleise und Oberleitungen der Eisenbahn (2. Gleis der Strecke Leipzig/Bitterfeld) in die Sowjetunion verfrachtet.

Im Herbst 1946 fanden die ersten Wahlen zur neuen Gemeindevertretung statt. In Selben stellten die SED, der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)und die CDU, und in Zschepen die SED, der FDGB und die VdgB(Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) ihre Kandidaten zur Wahl. Die neue Gemeindevertretung hatte als vordringlichste Aufgabe, die ,,Verordnung zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung" umzusetzen. Dazu wurde den Bauern ein Ablieferungssoll vorgegeben, das zu erfüllen war. Von den Bürgermeistern und den Gemeindevertretern wurde festgelegt, was und in welcher Menge anzubauen ist. Ständig trafen noch Umsiedler in den Gemeinden ein. Auch sie mussten untergebracht und mit dem Notwendigsten versorgt werden. Die Zahl der Einwohner stieg 1947/48 auf 1300 in beiden Ortsteilen. 1989 war es mit 680 noch die Hälfte.

Aufgrund der Notlage und des Lebensmittelmangels nahmen die Diebstähle enorm zu. Im Frühjahr 1947 wurde eine Ortswache eingeführt. Alle männlichen Bürger zwischen 18 und 60 Jahren mussten nachts zwei Stunden Wache halten. Die abgeernteten Getreidefelder wurden abgesucht nach restlichen Getreideähren. Diese wurden mühsam ausgedroschen und die Körner mit der Kaffeemühle gemahlen um daraus eine Mehlsuppe zu kochen. Im Herbst wurden Kartoffeln und Zuckerrüben gestoppelt. Aus den Zuckerrüben wurden Rübenmus und Rübensaft gekocht. Bei so mancher Familie stand Brennnesselsuppe auf dem Speiseplan.

Die mit Kriegsbeginn 1939 eingeführten Lebensmittelkarten und Bezugsscheine für Textilien und Schuhe mussten beibehalten werden und wurden ab 1949 schrittweise und 1956 ganz abgeschafft. Von 1945 bis 1949 stand einem Arbeiter folgende Tagesration zu: 10 g Fett 25 g Fleisch 25 g Nährmittel 350 g Brot und 300 g Kartoffeln.

Fleisch wurde oft durch Eier ersetzt. Die Lebensmittelkarten waren in Stufen A —D gegliedert. Der Inhaber der Lebensmittelkarte A hatte Anspruch auf die höchste Tagesration. Für Kinder gab es zusätzlich eine Tagesration Voll- oder Magermilch.

Die angespannte Versorgungslage wurde zusätzlich durch ein extremes Tockenjahr 1949 mit einer sehr schlechten Ernte erschwert. Der Winter 1947/48 war ein sogenannter Jahrhundertwinter mit lang anhaltender Kälte und viel Schnee von November bis April. Ständig waren Kolonnen im Einsatz, die Schneeverwehungen auf der Eilenburger Chaussee und den Straßen nach Zschortau und Döbernitz beseitigten.

Die Menschen froren. Im Januar zogen große Kolonnen von Fuhrwerken, angefangen vom Pferdewagen, bis zum Hand- und Kinderwagen zu den zugefrorenen Kohlengruben bei Paupitzsch und Grube Ludwig um etwas Brennmaterial zu holen. Lebensgefährlich war es, wenn die Menschen auf langsam fahrende Kohlenzüge kletterten und von dort Brikett herunterwarfen. Da viele Männer gefallen oder noch in Gefangenschaft waren, konnte man bei diesen Aktionen viele Frauen sehen.

Am 1. Juli 1945 trat das Abkommen von Jalta in Kraft. Deutschland und Berlin wurden in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die amerikanischen Truppen zogen ab und wurden durch sowjetische Truppen ersetzt. Fortan gehörten wir zur sowjetischen Besatzungszone. Im Herbst 1945 wurden die Rittergutsbesitzer und Großbauern mit mehr als 100 ha Landbesitz durch die Bodenreform entschädigungslos enteignet. Von dieser Maßnahme war der Rittergutsbesitzer Goedicke in Zschepen betroffen. Das Land des Rittergutes wurde aufgeteilt. Es entstanden in Selben 8 und in Zschepen 24 Neubauemstellen. Auch 5 landarme Bauern erhielten zusätzlich Land. Viele Arbeiter erhielten Kleinparzellen von 0,25 — 0,50 Hektar sowie Bauland. Der Zschepener Busch wurde Gemeindeeigentum. Die Landarbeiterkaserne wurde Volkseigentum mit Nutzungsrecht der Gemeinde.

Ab September 1945 war die Schule wieder geöffnet und im September 1946 wurde die Schulspeisung eingeführt Im Frühjahr 1946 erfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone die Zwangsvereinigung der KPD mit der SPD zur SED. Alte Parteimitglieder, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, traten aus ihren Parteien aus. In den Industriebetrieben begann die Demontage der von den Bomben verschonten Anlagen. Als Reparationsleistungen wurden Apparate und Maschinen, selbst die Gleise und Oberleitungen der Eisenbahn (2. Gleis der Strecke Leipzig/Bitterfeld) in die Sowjetunion verfrachtet.

Im Herbst 1946 fanden die ersten Wahlen zur neuen Gemeindevertretung statt. In Selben stellten die SED, der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)und die CDU, und in Zschepen die SED, der FDGB und die VdgB(Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) ihre Kandidaten zur Wahl.

Die neue Gemeindevertretung hatte als vordringlichste Aufgabe, die ,,Verordnung zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung" umzusetzen. Dazu wurde den Bauern ein Ablieferungssoll vorgegeben, das zu erfüllen war. Von den Bürgermeistern und den Gemeindevertretern wurde festgelegt, was und in welcher Menge anzubauen ist. Ständig trafen noch Umsiedler in den Gemeinden ein. Auch sie mussten untergebracht und mit dem Notwendigsten versorgt werden. Die Zahl der Einwohner stieg 1947/48 auf 1300 in beiden Ortsteilen. 1989 war es mit 680 noch die Hälfte.Ab September 1945 war die Schule wieder geöffnet und im September 1946 wurde die Schulspeisung eingeführt Im Frühjahr 1946 erfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone die Zwangsvereinigung der KPD mit der SPD zur SED. Alte Parteimitglieder, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, traten aus ihren Parteien aus.

In den Industriebetrieben begann die Demontage der von den Bomben verschonten Anlagen. Als Reparationsleistungen wurden Apparate und Maschinen, selbst die Gleise und Oberleitungen der Eisenbahn (2. Gleis der Strecke Leipzig/Bitterfeld) in die Sowjetunion verfrachtet.Ab September 1945 war die Schule wieder geöffnet und im September 1946 wurde die Schulspeisung eingeführt Im Frühjahr 1946 erfolgte in der Sowjetischen Besatzungszone die Zwangsvereinigung der KPD mit der SPD zur SED. Alte Parteimitglieder, die diesen Weg nicht mitgehen wollten, traten aus ihren Parteien aus. In den Industriebetrieben begann die Demontage der von den Bomben verschonten Anlagen. Als Reparationsleistungen wurden Apparate und Maschinen, selbst die Gleise und Oberleitungen der Eisenbahn (2. Gleis der Strecke Leipzig/Bitterfeld) in die Sowjetunion verfrachtet.

 

Im Herbst 1946 fanden die ersten Wahlen zur neuen Gemeindevertretung statt. In Selben stellten die SED, der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)und die CDU, und in Zschepen die SED, der FDGB und die VdgB(Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe) ihre Kandidaten zur Wahl.

Die neue Gemeindevertretung hatte als vordringlichste Aufgabe, die ,,Verordnung zur Sicherung der Ernährung der Bevölkerung" umzusetzen. Dazu wurde den Bauern ein Ablieferungssoll vorgegeben, das zu erfüllen war. Von den Bürgermeistern und den Gemeindevertretern wurde festgelegt, was und in welcher Menge anzubauen ist. Ständig trafen noch Umsiedler in den Gemeinden ein. Auch sie mussten untergebracht und mit dem Notwendigsten versorgt werden. Die Zahl der Einwohner stieg 1947/48 auf 1300 in beiden Ortsteilen. 1989 war es mit 680 noch die Hälfte.

Im Jahre 1947 begann ein großes Neubauernprogramm. In Zschepen entstanden Neubauerngehöfte am Brodauer Weg und in Selben auf dem Gelände der Schäferei. Es werden Häuser mit ca. 60 qm Wohnfläche und anschließendem Stallgebäude gebaut. Als Baumaterial wird Steinbruch und Abrissmaterial verwendet. Später, 1951/52, werden auch kleine Neubauernhäuser in Lehmbauweise errichtet (Thomas-Müntzer-Siedlung in Zschepen) In dieser Zeit entstehen auch die ersten Eigenheime auf Bodenreformparzellen in der Zschortauer Straße in Selben.

p> Wer die Möglichkeit hat, hält zu dieser Zeit wieder Kaninchen, Ziegen, Schweine, jede Art Federvieh und sogar Rindvieh. Die vorhandenen Feld- und Grasflächen werden intensiv genutzt.

Nach der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 wurden die alten Verwaltungsstrukturen abgeschafft, ab 1950 Bezirke gebildet und eine Kreis- und Gemeindereform durchgeführt. Selben und Zschepen wurden zur Gemeinde Selben vereinigt. Zschepen wurde ein Ortsteil von Selben. Erster gemeinsamer Bürgermeister war Kurt Rohne. Ihm zur Seite standen gewählte Gemeindevertreter verschiedener Parteien und Organisationen, die in der Nationalen Front zusammengefasst waren. Nur langsam begann wieder ein normales Leben. Die letzten Männer waren aus der Gefangenschaft heimgekehrt und nahmen entweder in der Landwirtschaft oder in den langsam wieder anlaufenden Industriebetrieben in Delitzsch, Bitterfeld, Rackwitz und Wolfen die Arbeit auf.

Die Not brachte die Menschen enger zusammen. Man half sich gegenseitig. Auch das Vereinsleben kam wieder in Schwung. Die Tanzveranstaltungen der Vereine waren eine willkommene Abwechslung im Alltag unserer Dörfer. Gartenfeste, Kinderfeste und Maifeiern waren Höhepunkte im Dorfleben.