Unerträgliches Leid brachte der Konfessionskrieg zwischen den evangelischen und den katholischen Truppen, valcher 30 Jahre lang, von 1618 bis 1648 unsere Gegend verwüstete. Die Gegend zwischen Leipzig und Delitzsch ,vor vor den Schlachten bei Lützen und Breitenfeld 1631 das Aufmarschgebiet des katholischen Heeres unter Wallenstein und Tilly. Tillys Devise war: „Der Krieg ernährt den Krieg." Es wurde gebrandschatzt, geraubt und ummordet. Die Verluste an Menschen und materiellen Gütern waren gewaltig.
Durch die Kriegseinwirkungen und Krankheiten wie Pest, Ruhr und Pocken wurde die Bevölkerung fast ausgerottet. Die meisten Dörfer um Delitzsch woran zerstört, die Einwohner geflüchtet. Sie suchten Schutz in der Stadt. In der Delitzscher Stadtchronik wird 1653 berichtet: Die Stadt hat innerhalb und außerhalb der Stadtmauern nicht mehr als 128 angesehene Bürger 27 Witwen mit eigenen Häusern 38 hausarme Bürger /60 Hauser, in und vor der Stadt, auch fast alle Scheunen, sind vom Feinde abgebrannt und niedergerissen, die verbleibenden Häuser stark beschädigt. Noch im Jahre 1660, 12 Jahre nach dem Kriegsende, waren auch in unseren beiden Orten zahlreiche Höfe wüst, d.h. rate wurden nicht bewirtschaftet. Es vergingen Jahrzehnte, bis sich das Land von den Kriegsfolgen erholte. Ebenso lange dauerte es, bis wieder genügend Nahrungsmittel erzeugt wurden. Die Hauptnahrung war Getreide. Ibn Preise für Getreide waren während und nach dem Krieg enorm gestiegen.
So kostete ein Delitzscher Maß (50 I) Weinn um 1615 ca. 20 Groschen. 1631 aber 6 Gulden, d.h. 360 Groschen. In der Zeit ab 1670 hatten sich die Preise wieder stabilisiert. Sie richteten sich nach der Höhe der Erträge. Die Delitzscher Stadtchronik berichtet aus der Zeit von 1650 bis 1700, dass sich harte Winter mit milden abwechselten (ist heute wohl auch nicht anders). Trockene Sommer mit großer Hitze gab es ebenso wie kühle und verregnete lm Jahre 1657 fand in Mocherwitz ein Hexenprozess statt. Auf Geschwätz hin, dass 4 Weiber in der Walpurgisnacht auf den Firsten ihrer Häuser gebuttert hätten, wurden diese auf dem Scheiterhaufen verbrannt Uns Jahr 1680 war ein Pestjahr. Ein Drittel der Bevölkerung unserer Orte fiel der Seuche zum Opfer. Im Jahre 1694 waren os die Blattern, die große Opfer forderten.
1684 gab es eine große Hitze und anhaltende Trockenheit so dass das Getreide vertrocknete. 1???? kam es zu einem Streit zwischen der Stadt Delitzsch und dem Rittergut Zschepen, wegen des Brauens von ??; 11m Streit wurde zu Gunsten von Zschepen entschieden. Ein Gasthaus wird in den Chroniken aber erst später erwähnt Möglicherweise wurde das Bier auf dem Rittergut ausgeschenkt. 11101 war ein zeitiges Frühjahr, dem aber heftige Donnerwetter und Kälte folgten. Die Roggenblüte erfror. Immer wieder gab es auch verheerende Brände. Der Pfarrer Johann Andreä, der 1648 sein Amt in Selben und dem I ISnlischepen antrat, schrieb nach einem Brand in Brodau, dem fast das ganze Dorf zum Opfer fiel, ins Kirchenbuch: „Ach Herr, unsere Sünden und Missetaten haben es auch verdient, jedoch schone uns um Jesu Christi, ilnianit lieben Sohnes willen, züchtige uns, Herr aber doch mit Maßen und nicht in deinem Grimme, auf dass du uns gar aufreibest." Am Abend des 21.Nov. 1656 brannte im Rittergut Zschepen der große Viehstall gegenüber dem Wnhnhnua nieder.
1658 brannte wegen Unachtsamkeit, das Bauerngut des Junkers Johann Otto von Hacke in olbnn Das ganze Dorf hätte in Flammen aufgehen können. 1711 vernichtete ein Feuer innerhalb von nur einer 'iltaido dir, Selbener Schäferei einschließlich Wohnung und Scheune.